Neues lernen
   
Hier kannst du etwas Neues lernen! Lass deiner Kreativität freien Lauf mit neuen und alten Schreibspielen und Übungen. Manche sind für eine Gruppe geeignet, andere eher zum alleinigen Schreiben. Meine Lieblingsübung ist übrigens das Schreiben zu Stimuli - ich lasse mich gern von Bildern, Sätzen, Zeitungsausschnitten oder Gesehenem zu kurzen Texten inspirieren. Halte die Augen offen, dann findest du überall Anregungen!
 
Allgemeine Tips zum Kreativen Schreiben



Alle fangen klein an ...

und wachsen langsam. Egal, wie alt du bei deinen ersten Schreibversuchen bist: nimm dir nicht zu viel vor! Beginne mit kleinen Übungen und Schreibspielen, wie sie zum Beispiel auf dieser Webseite vorgestellt werden. Wenn du ein paar Gedichte geschrieben hast, versuch dich an einer alltäglichen Szene. Auch das Familienfrühstück am Sonntag kann spannend wie ein Krimi oder ziemlich lustig werden. Wenn es dir gelingt, kurze packende Texte zu schreiben, wage dich an deine ersten Geschichten. Sie können ruhig eine halbe Seite kurz sein. Je mehr Übung du hast, desto länger können deine Geschichten werden. Du kannst dann besser einschätzen, ob du die Geschichte auch zu ihrem Ende führen wirst und ob sie lustig, traurig oder spannend werden soll.

Ehrlich währt am längsten
Du weißt nicht weiter? Du bist dir nicht sicher, ob deine Geschichten wirklich gut sind? - Dann such dir jemanden, der oder die dein Interesse an Literatur teilt und sich mit dir darüber unterhalten möchte. Das können deine Eltern sein. Aber ganz ehrlich: deine Eltern finden doch alles toll, was du tust. Besser ist es, du fragst deine Geschwister, deine Freundin oder vielleicht einen Lehrer, der sich dafür Zeit nimmt. Ganz viele Gleichgesinnte findet man natürlich in einer Schreibwerkstatt!

Alles ist interessant!
Sieh dich mal um: alles um dich herum wäre es wert, in einem Gedicht beschrieben zu werden oder als Detail in einer Geschichte vorzukommen. Ein Bild kann dich zu einem Krimi inspirieren. Den Ohrwurm, der dich seit Tagen nervt, kannst du als Grundlage für ein eigenes Gedicht nehmen. Die Ballade aus dem Deutschunterricht könntest du auch umschreiben, so dass sie moderner ist. Träume, Naturbeobachtungen, alltägliche Erlebnisse, Gedanken, Fundstücke, Märchen, Filme, Gespräche - alles kann dich inspirieren!

Sei bereit!
Und wenn die Inspiration dann zuschlägt? Dann nimmst du natürlich dein schönes Schreibheft und legst los! Gönne dir ein schönes Tagebuch, ein kleines Notizheft oder ein einfaches liniertes Schulheft für deine Gedanken, Geschichten, Gedichte und Beobachtungen. Du kannst Geschichtenheft und Tagebuch streng trennen oder einfach alles, auch deine Träume, in ein Heft schreiben. Du kannst hineinzeichnen, Dinge hineinkleben, oder sogar gemeinsam mit deiner besten Freundin ein Buch gestalten. Es muss auch nicht teuer sein. Ein einfaches Buch aus dem Schreibladen wird, mit bunten Fotos beklebt, gleich etwas ganz Persönliches. Ob liniert, weiß oder kariert, ist auch deine Wahl - hier können dir die Lehrer nichts vorschreiben!

Das Wichtigste aber ist, ...
dass du schreibst!

 
 
  Schreibspiele und Übungen
  Ein einfaches Schreibspiel: Das Akrostichon
Das Akrostichon (Mehrzahl: Akrosticha) ist so alt wie die Schriftsprache und wurde irgendwann von einem alten Griechen erfunden. Das Spiel ist einfach: alle Buchstaben eines Namens (oder eines Wortes) werden untereinander auf ein Blatt geschrieben. Dann beginnst du mit jedem Buchstaben ein Wort oder eine Wortgruppe, die das zerlegte Wort möglichst gut beschreibt oder ergänzt - oder einen interessanten Widerspruch darstellt.
Für das Wort "Schreiben" wäre das zum Beispiel:
Schreibwerkstatt
Coaching
Herausforderungen
Rhetorik
Erzählen
Impressum
Backfischroman
Eigenes schöpfen
Neues Lernen
(Richtig, dieses Akrostichon habe ich auf die Startseite dieser Homepage gestellt!) 
Weitere Gedichte und Arbeitsblätter zum Thema "Arbeiten mit Lyrik" findest du hier.
   
Das Abecedarium
Eine Abwandlung dieses Spiels ist das Abecedarium. Dabei werden nicht die Buchstaben eines Wortes, sondern gleich das ganze ABC ausgefüllt. Such dir ein Thema und schreibe Wörter zu diesem Thema auf. Durch die Vorgabe der Anfangsbuchstaben kommt deine Kreativität in Gang und dir werden Wörter einfallen, auf die du sonst nicht gekommen wärst.
 
Ideen sammeln: Das Cluster
Das Brain Storming ist bekannt: ohne Kritik, ohne Zensur werden wild alle Gedanken zu einem Thema aufgeschrieben. Später werden daraus hilfereiche neue Ideen gesammelt. Die absolute Freiheit beim Aufschreiben ist wichtig, um keine gute Idee zu verpassen.
Ein Cluster funktioniert ähnlich. Dabei werden die Ideen nicht einfach nur gesammelt, sondern gleich optisch geordnet. In das Zentrum eines möglichst großen Blattes schreibst du ein Wort und malst einen schönen Kreis darum. Alle, die am Clustering teilnehmen, stellen sich um das Blatt herum. Wer einen Einfall hat, zieht einen Strich vom Zentrum, malt einen neuen Kreis und schreibt sein Wort hinein. (Oder schreibt erst das Wort, malt dann den Kreis und verbindet die Kreise dann mit Strichen.) Weitere Kreise und verschiedene Verbindungen werden schnell folgen. Mit dieser Methode lässt sich der Fluss der Assoziationen nachverfolgen und die räumliche Ordnung stellt weitere Zusammenhänge oder Unterschiede dar. Ein Problemkomplex lässt sich so ordnen, eine Idee vertiefen.
   
  Automatisches Schreiben
Wenn du vor dem leeren Blatt sitzt und deine Idee schon gefunden ist, was dann? Dann nimm den Stift und schreibe einfach, was dir in den Sinn kommt. Wenn dein Gehirn pausiert und keine neuen Wörter auftauchen, dann schreibe das letzte Wort wieder und wieder, bis dir das nächste einfällt. Durch die Bewegungen der Hand und des Stiftes wird deine Kreativität angeregt und genau das ist der Sinn. Irgendwann, wenn das Blatt voll ist, bist du frei geschrieben. Vielleicht kamen hier und da schon gute Stichwörter und Wortgruppen. Entweder schreibst du jetzt einfach weiter und lässt dein Automatisches Schreiben langsam in einen strukturierten Text übergehen. Dann musst du aber später mühselig die einzelnen Teile von einander trennen. Besser ist es, du markierst gute Wörter und beginnst dann auf einem neuen Blatt mit dem eigentlichen Text. Falls du erneut Angst vor dem weißen Blatt hast: schreib einfach die Seitenzahl 2 unten drauf. Dann ist es kein neuer Text und du schreibst bloß weiter ...
   
  Spontan und kreativ sein: Minutenschreiben
Beim Minutenschreiben gibt die Schreiblehrerin einen Satzanfang vor, der innerhalb von 5 Minuten mit einem kurzen Text ergänzt wird. Dabei wird die Form (oder der Inhalt) bewusst nicht vorgegeben. Durch den Zeitdruck werden auch unkonzentrierte Kinder motiviert, sich am "Wettbewerb" zu beteiligen. Nach Ablauf der Zeit wird sofort reihum vorgelesen. Dadurch haben besonders unruhige Gruppen eine temporeiche Struktur, in der sie dennoch die übliche Reihenfolge (Aufgabe - Bearbeitung - Präsentation) verinnerlichen können. Auch schwächere Kinder können hier mit witzigen Texten punkten.
Vorgegeben habe ich bei steigender Verrücktheit der Texte (besonders der Anfang, der die Kinder in ihrer aktuellen Schreibumgebung abholt, hat sich bewährt!):
  • Wenn ich heute nicht zur Schule müsste

  • Wenn mein Fernseher kaputt wäre

  • Wenn meine Schultasche reden könnte

  • Was würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen?

  • Ich würde auf der einsamen Insel

  • Wenn ich ein Meerschwein wäre

  • Außerirdische besuchen unseren Planeten und

  • Ich besuche einen anderen Planeten und

   
  Eine Figur zum Laufen bringen
Ein guter Einstieg in ein neues Schreibprojekt ist das Entwerfen einer Figur. Dafür denkst du dir zuerst einen kurzen Steckbrief aus - was macht die Figur aus? Wer ist sie? Dann setzt du die Figur in eine Szene und schreibst drauf los. Wie bewegt sich deine neue Figur? Ist sie stimmig? Aus dieser kurzen Szene kann schnell eine Geschichte werden.
Lass beim Schreiben deiner Fantasie freien Lauf. Beim Lesen (oder Vorlesen) achte dann darauf, was deine Leserschaft über die Figur erfährt und wie sie wirkt. Ziel sollte es sein, die Figur zu beschreiben, ohne wortwörtlich zu sagen, was sie auszeichnet. Nutze Handlungen, Kleidung, Verhalten, wörtliche Rede und anderes, um die Figur lebendig zu gestalten.
WWenn du dein Auge dafür schärfen möchtest, greif dir einen beliebigen Roman aus deinem Bücherschrank und lies einen kurzen Absatz. Was erfährst du über die Romanfigur? Wie hat der Autor, die Autorin Informationen versteckt?
Hier findest du ein kleines Arbeitsblatt zu dem Thema und einen Beispieltext, der mithilfe des Arbeitsblattes entstanden ist.
   
  Mit Sprache spielen: Was alles in den Dingen steckt
Zum Beispiel steckt die Inge im Dinge. Oder der Tiger im SpaghetTIGERicht. Als Einführung in dieses Sprachspiel gibt es hier ein Arbeitsblatt zum Ausmalen und Wörter suchen - konzipiert für die 5. und 6. Klasse, aber man kann ja in jedem Alter Spaß am Ausmalen haben ...
Hier findest du ein Arbeitsblatt zum Ausmalen und Wörter suchen